Projekte - Rechenzentren
GSI Green IT Cube - Darmstadt
- Bauherr: GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH, Darmstadt
- Gewerke: Kälte-, Raumluft-, Sanitär-, Regelungstechnik, Wasseraufbereitung, Druckluft
- Leistungsumfang: Phasen 2 bis 9
- Technikkosten: 2,8 Mio. €
Für den Neubau dieses Hochleistungs-Rechenzentrums für eine Forschungseinrichtung wurde ein revolutionäres Kältekonzept umgesetzt, welches diesem T.P.I.-Projekt den nationalen „Energy Award“ für Energieeffizienz einbrachte. Erstmals wurde dabei im mitteleuropäischen Klimaraum ein Hochleistungsrechenzentrum ohne den Einsatz jeglicher Kältemaschinen realisiert: Die im Endausbau anfallenden 13 MW Abwärme werden vollständig durch adiabate Kühlung mittels offener Verdunstungskühltürme abgeführt. Damit wird der Energiebedarf für die Kühlung um 85% reduziert und dem Kunden jährlich ca. vier Millionen Euro an Stromkosten und ca. 14.000 Tonnen an energiebedingtem CO2-Ausstoß eingespart.
Die umgewälzte Serverraumluft wird mit wasserdurchströmten Wärmetauschern in den rückseitigen Racktüren herabgekühlt. Deren Wasserkreislauf ist vom offenen Kühlturmkreislauf durch eine weitere Wärmetauschereinheit entkoppelt. Drei solcher Kältezentralen versorgen jeweils zwei RZ-Gebäudeebenen. Die Kühlturmzellen, Pumpen und Wärmetauscher sind redundant ausgeführt.
Auch die Anlage zur Be- und Entlüftung des Gebäudes sowie zur Luftkonditionierung der Serverrraumluft waren Teil des Planungsumfangs. Abwärmenutzung für die anliegenden Büro- und Kantinengebäude erhöht die Gesamteffizienz des Systems zusätzlich.
Colt Data Centre – Frankfurt
- Bauherr: COLT Data Centre Services, Frankfurt
- Gewerke: Kälte-, Raumluft-, Sanitär-, Regelungstechnik, Feuerlöschanlagen, Wärmeversorgung, Technische Anlagen in Außenanlagen
- Leistungsumfang: Phasen 1 bis 8
- Technikkosten: 39,2 Mio. €
Mit diesem groß angelegten Neubau sollte ein Co-Location-Rechenzentrum für die Nutzung durch IT-Hyperscaler geplant werden. Luftgekühlte Kompakt-Kältemaschinen mit integrierter freier Kühlung und Eintrittsluftvorkühlung durch adiabate Verdunstung sorgen für die erforderliche hohe Kälteleistung. Dabei kommen ca. 270 Präzisionsklimaschränke zur Kühlung von Rechner- und Technikräumen zum Einsatz. - Eine Stickstoff-Gaslöschanlage für die Rechnerräume einschließlich Druckentlastungssystem sichert den Havariefall. Zusätzliche maschinelle Entrauchungsanlagen wurden für die Rechnerräume und die Untergeschosse umgesetzt. Batterieraum- und Sonderabluftanlagen sind eingeplant. Weiterhin ist ein Wasserversorgungssystem für Wandhydranten sowie ein unterirdischer Löschwassertank mit Löschwasserversorgungssystem für Außen-Überflurhydranten installiert.
Innerhalb und außerhalb des Gebäudes wurden Trink- und Abwasseranlagen einschließlich Regenwassernutzung, Regenrückhaltebecken mit Abflussdrosselung, Wasser-Glykol-Umlenkschächte und Leichtflüssigkeitsabscheider geplant. Die Rechnerräume verfügen über eine Vollklimatisierung, während Technik- und Bürobereiche mit Teilklimaanlagen ausgestattet wurden. Regelungstechnik und Gebäudeautomationsanlagen einschließlich der Gebäudeleittechnik für alle Mechanik- und Elektroanlagen komplettieren die Planungsleistung.
1&1 – Karlsruhe
- Bauherr: Hochtief Projektentwicklung
- Gewerke: Kälte-, Lüftungs-, Elektro- und Sicherheitstechnik, Gaslöschanlage
- Leistungsumfang: Phasen 1 bis 9
- Technikkosten: 12 Mio. € (nur RZ ohne Gebäudetechnik)
Für das Internet-Hochleistungsrechenzentrum von 1&1 und Schlund+Partner in Karlsruhe wurden folgende Planungsleistungen erbracht: Zur Stromversorgung wurde eine elektrische Anschlussleistung (Trafos, USV- und Netzersatzanlagen) mit 6.400 kVA, einschließlich einer Kraftstoffversorgung mit 40.000 Litern Diesel-Vorratstank geplant. Die Kälteleistung im Rechenzentrum wird durch Kaltwassersätze und Freikühler bereitgestellt, 58 Präzisionsklimaschränke liefern je 100 kW Kühlleistung, ausgelegt auf eine maximale Kühllast von 4.000 W/m².
Sicherheitstechnisch wurde ein Zutrittskontrollsystem mit drei Vereinzelungsschleusen und 210 Überwachungskameras konzipiert. Ein Rauchansaugsystem mit Laserpartikeldetektoren garantiert Brandfrühesterkennung, ergänzt um eine Argon-Gaslöschanlage für ca. 2.000 m² Rechner- und Technikräume. - Alle Systeme wurden vollständig redundant ausgelegt.
TelemaxX IPC4 & IPC5 – Karlsruhe/ Stutensee
- Bauherr: TelemaxX Telekommunikation GmbH, Karlsruhe
- Gewerke: Kälte-, Raumluft-, Sanitär-, Regelungstechnik
- Leistungsumfang: Phasen 1 bis 8
- Technikkosten: 4,2 Mio. € / 2,65 Mio. €
Im Abstand weniger Jahre wurden für den Bauherrn zwei Co-Location-Rechenzentren für IT-Dienstleistungen geplant und mit TÜViT Level 3-Standard zertifiziert („hoher Schutzbedarf“).
Die Kälteerzeugung wurde mittels luftgekühlten Kompakt-Kaltwassersätzen mit integrierter freier Kühlung realisiert. Im installierten Kälteversorgungssystem wird die Server-Wärme von 3.000 kW (IPC4) bzw. 6.600 kW (IPC5) mittels Umluft-Präzisionsklimaschränken abgeführt.
Im Rahmen der Planung wurden Möglichkeiten zum nachträglichen Anschluss weiterer wassergekühlter Racks in den Rechnerräumen berücksichtigt: Während das Kaltwassernetz in den Haupttrassen und Zentralen bereits im ersten Bauabschnitt für den Endausbau installiert wurde, können Kälteerzeuger, -verbraucher, Pumpen und die jeweiligen Anschlussleitungen modular nachgerüstet werden - entsprechend dem jeweiligen Bedarf („buy as you grow“).
DAX-Technikkonzern - München
- Bauherr: (vertraulich)
- Gewerke: Kälte- und Klima-, Sanitär-, Heizungs-, Regelungstechnik, Wärmeversorgung, Entrauchung, Gaslöschanlage
- Leistungsumfang: Phasen 2 bis 9
- Technikkosten: 3,4 Mio. €
Für den Neubau eines Rechenzentrums in München wurde T.P.I. als Planer für die technische Gebäudeausrüstung hinzugezogen. Die Kälteerzeugung erfolgt hier durch vier Kaltwassersätze mit Turbocor-Verdichtern mit 2.000 kW Gesamtleistung. Hybridkühltürme und freie Kühlung ergänzen das System zu einem energetisch effizienten Aufbau.
Die Planung von Raumlufttechnik-Anlagen für die Rechner- und Technikräume, der Entrauchungsanlage sowie einer Stickstoff-Gaslöschanlage mit Druckentlastungssystem gehörten ebenso zum Leistungsumfang wie die Sanitäranlagen und die Umkehrosmose-Wasseraufbereitungsanlage der Hybridkühler. Die Wärmeversorgung kann durch Abwärmenutzung aus dem Rechenzentrum mittels Wärmepumpen wirtschaftlich attraktiv betrieben werden.